Himmlers „Doppelgänger“
…wer aber ist dieser Siegfried Rädel?
1988 veröffentlichte der ehemalige SPIEGEL-Reporter Peter Ferdinand Koch im Verlag FACTA OBLITA eine mehrbändige Buchreihe mit bis dahin unveröffentlichten Dokumenten, Protokollen und Fotos aus der Nazi-Zeit. In dem Band „Himmlers Graue Eminenz – Oswald Pohl“ schreibt Koch auf Seite 193, dass Himmler auf seiner Flucht den Ausweis des kommunistischen Reichstagsabgeordneten Siegfried Rädel benutzt habe, der ihm frappierend ähnlich sah.
In der Tat: Rädel sah Himmler wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Dazu trug er den gleichen Zwicker, die gleiche Frisur und das gleiche dünne Oberlippenbärtchen.
Rädel war nach der Machtergreifung der Nazis in den Widerstand gegangen und nach Zürich geflohen. Doch die Schweizer Polizei verhaftete ihn und wies ihn nach Frankreich aus. Dort fiel er den Deutschen in die Hände, die ihn am10. Mai 1943 in Plötzensee hinrichteten. 1983 wurde Rädel in der damaligen DDR posthum mit einer Briefmarke (Foto) geehrt.